Wettbewerb Gedenkstätte jüdische Bürger Leipzig 1999

Realisierungswettbewerb Gedenkstätte für die verfolgten, ausgegrenzten und ermordeten jüdischen Bürger in Leipzig auf der Fläche einer ehemaligen Synagoge

Das Herauslösen von einzelnen Elementen aus ihrer Verankerung und Bindung, aus dem Ganzen, verursacht Spuren. Sich auf die Spurensuche zu begeben bedeutet, deren Abdrücke zu erkennen. Gebäude, Menschen, Beziehungen hinterlassen Spuren, welche sich meist erst durch Veränderungen erfahrbar und spürbar machen. Verletzungen hinterlassen Wunden, physisch und materiell, äußerlich sichtbar, aber auch im Kopf, als Eindruck und Erfahrung, als Trauma und Schock, welcher verarbeitet, als Gewissen, welches nicht beruhigt werden darf.

Der Entwurf ist der Anstoß Spuren sowohl konkret und materiell, bezogen auf den Ort und die Geschichte, spürbar zu machen, als auch eine allgemeine Übertragung aller Facetten von Spuren, Abdrücken und Wunden zu ermöglichen. Die Materialität steht zum einen für die Zerbrechlichkeit und Verletzbarkeit der Elemente, zum anderen für die Kraft des Eindrucks und damit für die Stärke des Schmerzes.

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