WB "Gemüsemarkt" Fulda 2000 1. Ankauf

Ideenwettbewerb
Bearbeitung: franke.stenzel

Die Situation am Gemüsemarkt ist einerseits geprägt von Überformungen und monofunktionalen Besetzungen (Parken) und andererseits durch enorme Potentiale, welche eng mit städtischen Beziehungen und Verknüpfungen in Verbindung stehen. Des Weiteren wirkt die topographische Lage Platz bestimmend, wobei sich der derzeitige Umgang mit der Topographie ungünstig auf die Benutzbarkeit auswirkt. So verhindert die vorhandene "Sackgassensituation" eine problemlose Querung und Bewegung. Das "Ausfransen" Platz bestimmender Kanten im Bereich der Parkierungsanlagen und der damit verbundene Eindruck tragen entscheidend zur Negativwirkung bei.

Ziel muss es sein den Bereich am Gemüsemarkt als wichtigen Baustein und Segment im urbanen Gefüge zu beleben. Die sich daraus ergebende städtebauliche Leitidee besteht in der Aufwertung des Platzes als "Drehpunkt" und regionales Zentrum der südwestlichen Altstadt, sowie in der funktionalen und fußläufigen Einbindung zwischen Bahnhof und der Fulda.

Die Behandlung der Raum begrenzenden Elemente als dienende horizontale und vertikale Topographien soll eine Situation schaffen, die es ermöglicht den begrenzenden Raum als urbanen Raum wieder zu erleben. So wird eine Platzfläche erreicht, die sowohl Andienung als auch fußläufige Benutzung ermöglicht. Durch Faltung und allmählichem Überwinden der Höhe entsteht eine Landschaft aus "Stadtterrassen" mit eigener Identität. Die Behandlung der vertikalen Flächen, insbesondere von der Straße Unterm Heiligen Kreuz über die Fleischmanngasse zur Königstraße, basiert auf einer Interpretation des Vorhandenen. Bei der Begleitung der Bewegung geht es nicht nur um die Schaffung eines Ortes der Bewegung, sondern um einen Teil der Stadt mit städtischen Qualitäten.

Die dargestellte Idee beinhaltet ein übergreifendes Prinzip, einen Leitgedanken, lässt jedoch genügend Freiraum für individuelle und kleinteilige Ausformulierungen und inhaltliche Besetzungen. Durch die bewusste Führung und Thematisierung der Bewegung von der Stadtpfarrkirche zur Königstraße wird der Platz als Aufweitung und Höhepunkt inszeniert und ihm die Möglichkeit gegeben über seine eigentlichen Grenzen hinaus zu wirken und wahrgenommen zu werden. Die Durchwegung und der Platz am Gemüsemarkt sollen eine besondere Identität erzeugen, welche positive Ausstrahlung und Synergieeffekte nach sich zieht.

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