Wettbewerb Gedenkort Fort Zinna 1999

Gedenkort für die Opfer politischer Gewaltherrschaft am Fort Zinna in Torgau
Bearbeitung: franke.stenzel
in Kooperation mit Claudia Bucher (Architektin) und Uwe Bucher (Holzbildhauer)

Das Wettbewerbsgelände soll mit Einzelskulpturen besetzt werden, die sich in ihrer Addition als über die Fläche aufgespannte Raumplastik darstellen. Konzipiert ist eine nicht mehr zu zählende Menge sparsam bearbeiteter Holzstelen in symbolträchtiger Form. Jede dieser Stelen betont in ihrer Einzigartigkeit die Individualität. Inmitten dieser Struktur wächst als Symbol der Hoffnung ein Baum – eine Eiche – als Solitär, das gleiche Holz aus dem die Stelen sind. Sichtbar und immer noch die Raumplastik überragend demonstriert sich in westlicher Richtung hinter dem Wallgraben die historische Festungsmauer des Fort Zinna. Damit soll der Prozess von Geschichte visualisiert werden, wobei die Plastik selbst statisch bleibt.

Die Installation ist gegenüber dem vorhandenem Niveau leicht abgesenkt, um das Eintreten erlebbar zu machen und die Besonderheit des Ortes zu kennzeichnen. Nachdem man sich hinein begeben hat, nähern sich beim Gehen auf hartem, scharfkantigem, weißem Marmor-Schotter die dunklen Stelen mit Kraft und Würde, das vorhandene Kreuz ist als Bestandteil der Komposition mit einbezogen. Beim Zurückblicken wird der umlaufende Schriftzug am Betonsockel sichtbar:

„Den zu Unrecht Verfolgten der Wehrmachtsjustiz 1939-1945 – Den zu Unrecht Verfolgten der sowjetischen Besatzungsmacht und ihrer Militärjustiz 1945-1950 – Den zu Unrecht Verfolgten in der DDR-Justiz 1950-1989...“

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