Jugendklub Dölzig

Neubau Jugenklub Dölzig

Auftraggeber: Gemeinde Bienitz / Stadt Schkeuditz
Bearbeitung: morkramer.franke.stenzel
Leistungsphasen: 1 - 9
Fertigstellung: 2001

Die vorgefundene Situation auf dem Gelände des Jugendklub Dölzig war geprägt von einer Spannung aus Trostlosigkeit und Optimismus. Zum einen der desolate und baufällige Zustand des als Jugendklub genutzten, barackenähnlichen Gebäudes und der aus dem Gelände ragende, bzw. in ihm versinkende, mit einem Notdach versehene Kellersockel des ehemaligen Gutshauses. Zum anderen die Handlungsbereitschaft der Jugendlichen, sowie das große, fast idyllisch wirkende, mit gewachsenem Baumbestand besetzte Grundstück.

Nach langer Diskussion in der Gemeinde und mehreren Anläufen wurde im Juli 1998 beschlossen einen Neubau zu errichten, welcher sowohl den Ansprüchen der Jugendlichen als auch dem Kostenrahmen der Gemeinde gerecht wird. So wurde ein Teil des bestehenden Gebäudes abgebrochen und das Kellergeschoss des Gutshauses in die Planung einbezogen. Das Konzept des Entwurfes basiert auf der Errichtung von zwei massiven, rechtwinklig und ineinander verschränkten Wandscheiben als Rückrad des Gebäudes, welche zudem eine visuelle und akustische Abschirmung zur benachbarten Wohnbebauung bilden. Zum Grundstück und zum Eingang ergibt sich eine öffnende und einladende Geste, unterstützt durch die Expressivität und Dynamik der Dachflächen. Durch die Überbauung des Sockels wird dieser fast unmerklich Teil des Neubaus, bleibt jedoch in seiner Form und Ausprägung als massiver "Torso" des Alten, sowohl innen als auch außen erlebbar. Die Fassaden zeichnen sich aus durch den Wechsel von Transparenz und Massivität. So ergeben sich immer wieder Bezüge zwischen Innen- und Außenraum. Bestimmend für das Gebäude ist die Materialität und die Ablesbarkeit der einzelnen konstruktiven Elemente. So werden Funktion und Inhalt jedes Bauteils nachvollziehbar und tragen zur offensiven Transparenz bei.

Die Aufenthaltsbereiche sind differenziert, sie nehmen den Wechsel von innen und außen, aber auch verschiedener Höhenniveaus auf. Die Funktionen Bar/Küche und Sanitär stellen sich als eigenständige Volumen im Raum dar. Der hohe Anteil der durch die Jugendlichen erbrachten Eigenleistungen erzeugte schon in der Bauphase große Akzeptanz und Identifikation mit ihrem Jugendklub. Ständige Diskussionen über Inhalte und Formen waren Grundlage für einen Prozess von Veränderungen und Weiterentwicklungen. erzeugt durch ein interaktives Klima als Teil des Gesamtkonzeptes.  

 

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