Hort Schkeuditz

Neubau Hort Mitte "Haus der Elemente" in Schkeuditz

Auftraggeber: Stadt Schkeuditz
Bearbeitung: franke.stenzel.architekten
Leistungsphasen: 1-9
Fertigstellung 2009

Im Rahmen der Umstrukturierung im Zentrum der Stadt Schkeuditz wurde auf dem Gelände der ehemaligen Brauerei ein Hortneubau für 200 Kinder errichtet, um die benachbarte Grundschule zur Ganztagsschule zu erweitern. Mittelfristig soll hier ein Schulcampus geschaffen werden, welcher durch ein Gymnasium und eine Mehrfeldsporthalle ergänzt wird.  Städtebaulich orientiert sich der Hort in seiner Orthogonalität an der bestehenden Grundschule und bildet eine südliche Fortführung. Der nach außen kompakt wirkende, zweigeschossige Baukörper hat eine Abmessung von ca. 38x28 Meter.  In die Diagonale verschobene Linien brechen die äußere Rechtwinkligkeit im Inneren auf und bilden die Grundlage für Einzelbereiche und funktional bedingte Fugen, wodurch die unterschiedlichen Inhalte ablesbar werden ohne ihre Zugehörigkeit zum Ganzen zu verlieren.  Durch die räumlichen Aus- und Einschnitte der Dachterrassen, Eingänge und Loggien wird die Schlichtheit gebrochen und ein spannungsreicher Dialog zwischen Innen und Außen aufgebaut.

Die Erschließung des Gebäudes erfolgt über die zwei Hauptzugänge Stadt (Zentrum) und Garten (Parkplatz). Die vertikale Erschließung erfolgt über eine Haupttreppe sowie einen Aufzug behindertengerecht. Den im Obergeschoss befindlichen Räumen sind zwei Terrassen in Nord-Ost- und Süd-West-Richtung zugeordnet, welche zum Aufenthalt, als Verbindung zu den Freispielflächen und nicht zuletzt mittels Freitreppen als Rettungswege dienen.  Aufgrund der Brandmeldeanlage im Gebäude lassen sich die Flure über ihre Verkehrsflächenfunktion hinaus nutzen.  So konnten die Garderoben, mit Ranzen und Schuhfächern sowie Kleiderhaken, offen angeordnet werden. Der Fußboden im Erdgeschoss wurde von 0.00 auf -0.60 m abgetreppt, um die Hanglage des Geländes aufzunehmen und größere Raumhöhen, insbesondere für den Essraum, zu erreichen. Die behindertengerechte Erschließung erfolgt dabei über zwei 5.00 m lange Rampen.

Auf der Nordseite befindet sich ein weiterer Zugang als direkter Übergang zur Schule. Weitere Ausgänge in den Fluren und den Projekträumen im Erdgeschoss sorgen für eine direkte Verbindung ins Freie. Die Projekträume orientieren sich nach Osten und Süden und besitzen vor gelagerte überdachte Freibereiche. Zur flexibleren Nutzung wurden jeweils zwei Räume mit Schiebeelementen koppelbar gestaltet. Der nördliche Gebäudeteil ist über beide Geschosse den Funktionen Sanitär, Technik und Personal vorbehalten. Nach Westen orientiert sich der Ess- und Mehrzweckraum, welcher durch Schiebeelemente den angrenzenden Flurbereichen zuschaltbar ist. Er besitzt ebenfalls einen separat zugeordneten Freibereich. Die offenen, galerieartigen Bereiche zwischen Erd- und Obergeschoss und im Bereich der Garderobe ermöglichen die Kommunikation zwischen den Ebenen. Der z-förmige Flur im Obergeschoss findet seinen Abschluss jeweils mit einem Ausblick zur Stadt und zum Garten, wobei eine erkerartige „Lümmelecke“ die Kinder zum Verweilen und Kommunizieren mit dem Außenraum animiert. Neben der Verwendung von Mineralschaum als Außenwanddämmung kommen weitere ökologische und nachhaltige Aspekte zum tragen. Das Flachdach wurde mit einer extensiven Begrünung ausgestattet, wodurch eine Rückhaltung des Regenwassers und dessen Einleitung in einen vorhandenen Brunnen möglich wird. Von der Wärmepumpenanlage wird der nahe liegende Abwasserkanal als Wärmelieferant genutzt. Der 39 m lange Wärmetauscher im Kanal (Therm-Liner-Technologie) nutzt das Abwasser als Energielieferant und ist der Erste seiner Art in Sachsen. Der Innenausbau und die Farbgestaltung reduzieren sich auf wesentliche Farben und Elemente. Die geplanten Einbaumöbel, wie Garderoben, Sideboards und Waschtische, fügen sich funktional und gestalterisch ein und bilden die Grundlage für eigene Möblierungen.

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